Mit welchem Land hat Frankreich die längste Grenze? Diese Frage stellte sich bei unserer Erasmuswoche im November in dem französischen Überseedepartment in Südamerika zwar nicht direkt, steht aber für viele neue und großartige Erfahrungen, die das vierköpfige “Expeditionsteam” von zwei Schülern der Klasse 9 A, Adam Dirschl und Jakob Weidner-Sundt, einer Mitarbeiterin des MINT-Labs Regensburg e.V., Frau Sandra Hannweg, und dem Schulleiter, Herrn Namislo, machen konnten.

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts “Augmented Europe” traf sich das deutsche Team mit Gruppen aus Portugal, Spanien, der Türkei und dem französischen Gastgeber um sich gegenseitig die vorher erstellten und programmierten 360-Grad-Umgebungen über Geschichte, Kunst und Kultur des eigenen Landes vorzustellen und mit VR-Brillen begehbar zu machen.

Außerdem arbeiteten die Schüler auch an der virtuellen Darstellung von zwei besuchten Orten, dem kolonialen “Fort Diamond” und der Inselgruppe “Îles du Salut”, auf die früher französische Gefangene gebracht wurden und die heute vielen Tieren wie Affen oder Schildkröten unter Palmen und im blauen Wasser ein Zuhause bietet.
Die Schüler wurden von ihren Gasteltern, den Eltern ihrer gleichaltrigen Partner, sehr herzlich aufgenommen und schnell ein Teil der Familie.
Neben der Projektarbeit an der Schule, dem “Lycée George Othily” in Matoury nahe der Hauptstadt Cayenne, gab es gemeinsame Aktivitäten mit der gesamten Gruppe (wie einen kurzen Besuch beim Europäischen Weltraumzentrum in Kourou) und viele Erlebnisse in den Familien – das alles in einem tropischen Land mit einer ständigen Temperatur von über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, sehr intensiver Sonne und dem Regenwald gleich hinter dem Haus.
Insgesamt für alle eine ganz besondere Fahrt, die auf ganz persönlicher Ebene die europäische Freundschaft stärkt und uns allen die große Bedeutung eines friedlichen Miteinanders klar gemacht hat.
Und zum Schluss noch die Antwort: Die Grenze zwischen Frankreich und damit der Europäischen Union und Brasilien ist ca. 600 km lang und verläuft durch einen – zum großen Teil geschützten – Regenwald. Es gibt nur einen Grenzübergang für Fahrzeuge.

Im Folgenden die Erlebnisse unserer beiden Schüler:

Adam Dirschl: Ich fand das Land total cool. Es hat so viele verschiedene Kulturen und Traditionen, und ich fand es toll, wie meine Gastfamilie mir alles gezeigt und die verschiedenen Kulturen erklärt hat. Ich fand es auch sehr aufmerksam von der Familie, dass sie mich durch die Stadt und zu den lokalen Märkten mitgenommen und mir Dinge gezeigt hat, von denen sie dachten, dass sie mir gefallen würden. Die Schüler waren sehr nett. Ich hatte Bedenken, dass es komisch werden könnte, aber sie waren sehr freundlich und haben uns herzlich willkommen geheißen. Am besten haben mir die Ausflüge gefallen, zum Beispiel nach Fort Diamond oder zu den Salvation Islands. Auch die Arbeit mit den anderen Schülern hat richtig Spaß gemacht. Ich konnte ihre Projekte und ihre Arbeitsweise kennenlernen und habe neue Anwendungsmöglichkeiten für das Delightex-Programm entdeckt. Ich glaube, sie haben auch einiges Neues dazugelernt. Es war auch super, was wir abends zusammen unternommen haben, zum Beispiel zusammen Essen gegangen sind oder die Poolparty besucht haben, die eine der französische Lehrerin veranstaltet hat. Es war ein unvergessliches Erlebnis. Es war eine tolle Woche und definitiv eine einmalige Erfahrung, und ich bin sehr dankbar, dass ich für diese Reise ausgewählt wurde.

Jakob Weidner-Sundt: Ich fand den Ausflug einfach nur wundervoll. Ich war, ehrlich gesagt, sehr aufgeregt und hatte Angst, dass es mit der Familie unangenehm wird.  Die Vorstellung In einer anderen Familie zu leben war für mich schlimm, aber es war alles andere außer das.

Nach kürzester Zeit war es für mich normal. Die Familie war sehr nett und wir haben verschiedene Dinge unternommen und angeguckt. Ich habe sehr schnell neue Freunde aus den anderen Ländern, sowie aus Französisch-Guayana gefunden. Diese Offenheit und Gastfreundschaft war einzigartig. Ich mochte es, wie alle Herkünfte willkommen waren und zusammen leben.

Die Schulzeit war sehr lange aber es hat extrem Spaß gemacht. Das Arbeiten am Computer, das gemeinsame Essen in der Mensa mit köstlichen Mahlzeiten von hier und das Treffen nach der Schule.
Wir waren zusammen beim Strand oder haben uns zum Essen gehen verabredet.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt und wir haben uns alle gut verstanden. Die Tage waren mit der Hitze natürlich anstrengend, aber es hat sich gelohnt und ich würde es immer wieder machen. Diese Erfahrung war unbeschreiblich und es war schön, den Unterschied zu Deutschland zu sehen.
Der Abschied war sehr schwer und ich werde sie sehr vermissen, aber umso mehr freue ich mich, sie hier wieder zu sehen.